Nr. 11: Kloster Seeon, Klostergarten

Wilhelm Trübner
1892

Öl auf Leinwand, 49 x 63 cm
Bez. unten rechts: W. Trübner. 1892
Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg (Inv. Nr. G 1864)
Provenienz: erworben am 7.11.1956 von der Galerie G. Pfaffrath, Düsseldorf

Für seine Darstellung des Klosters Seeon in Oberbayern wählte Trübner nicht etwa einen repräsentativen Blick auf die Klostergebäude, sondern zeigt nur einen kleinen Gebäudeabschnitt am Rand des Gemäldes. Das Hauptaugenmerk gilt dem eher unscheinbaren Klostergarten, der Bildausschnitt wirkt wie zufällig.

Damit setzte Trübner um, was er 1892 auch in seiner Schrift über „Das Kunstverständnis von heute“ formulierte: „Jeder Vorwurf ist interessant und selbst der unbedeutendste bietet des Interessanten genug für die Malerei, ja je einfacher der Gegenstand, desto interessanter und vollendeter kann ich ihn malerisch und koloristisch darstellen. Alles kommt nur darauf an, wie ich es darstelle, und nicht was ich darstelle.“

Es ging dem Maler also weniger um inhaltliche als vielmehr um formale und stilistische Problemstellungen. Nur die vom Gegenstand unabhängige Kunst war in seinen Augen eine Kunst von bleibendem Wert. Die Übersetzung eines beliebigen Motivs in Form und Farbe steht damit im Mittelpunkt seiner antiakademisch geprägten Vorstellung des „rein Malerischen“. (D.H.)

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