II.21
Theodor Dorsten: Botanicon
Dieses Werk, das mit insgesamt 320 Holzschnitten bebildert ist, basiert im Wesentlichen auf dem „Kreutterbuch von allem Erdgewächs“ des Frankfurter Stadtarztes Eucharius Rösslin d.J., der es für den Frankfurter Verleger Egenolff aus dem „Gart der Gesundheit“ (vgl. II.23, 24) und Brunschwigs „Destillierbuch“ (vgl. II.25) kompilierte. Die Holzschnitte des 1533 erschienenen „Kreutterbuchs“ kopierten die des „Herbarium Vivae Eicones“, in der deutschen Ausgabe als „Contrafyt Kräuterbuch“ bezeichnet, das bei Schott in Straßburg 1530–1536 erschienen war. Schott verklagte daher Egenolff vor dem Reichskammergericht „wegen der Verletzung des kaiserlichen Nachdruckprivilegs“, worauf Egenolff die Druckstöcke an ihn ausliefern musste. 1535 unternahm Egenolff dann einen zweiten Anlauf: Das Buch wurde um tierische und mineralische Substanzen erweitert, mit neuen Holzschnitten versehen und als „Kräuterbuch von aller Kräuter, Getier, Gestein und Metall Natur“ veröffentlicht. Schließlich hat der Arzt und Botaniker Theodor Dorsten (1492–1552), der in Marburg als Professor tätig war, dieses Werk überarbeitet und ins Lateinische übersetzt.
Theodor Dorsten
Botanicon, Frankfurt a.M.: Christian Egenolff d.Ä, 1540 [VD 16: D 2442/3]
UB Heidelberg, O 2897 Folio RES