Ausländische Künstlerbücher und zeitgenössische Werke

Mitte der 1990er Jahre ließ das erste Interesse an den autonomen Künstlerbüchern und -zeitschriften der späten DDR nach. Dies mag auch daran gelegen haben, dass der Markt mittlerweile leer war: Nicht nur die Sächsische Landesbibliothek hatte ihre Bestände deutlich erweitert, auch zahlreiche westdeutsche Institutionen bauten Sammlungen neu auf.

Helgard Sauer suchte nun nach anderen Möglichkeiten, die Grafik- und Künstlerbuchsammlung weiterzuentwickeln. Sie hatte schon früh angefangen, sich mit dem Künstlerbuch im Allgemeinen zu beschäftigen. Sie besuchte Messen und suchte Kontakte zu Sammler*innen und Buchkünstler*innen. Um 1996 begann sie mit dem Aufbau einer Sammlung russischer Künstlerbücher. Durch langjährige persönliche Kontakte zu den Künstlern gelang es ihr, über 200 russische Publikationen zu erwerben. Auch britische, französische, niederländische und belgische Bücher kamen in den Bestand. Zudem wurden einige wenige ältere Beispiele westdeutscher Künstler nacherworben, wenngleich dies nie zu einem Schwerpunkt wurde, sondern lediglich als pars pro toto Schlaglichter auf die Buchkunst im anderen Deutschland warf. Zeitgenössische Veröffentlichungen ostdeutscher Provenienz, nicht selten von den gleichen Protagonisten wie zu Zeiten der DDR fortgeführt, zählten nach wie vor zum Schwerpunkt der Erwerbungen.

Chukk (Хукк)

St. Petersburg, 2003

Mail (art) stamps & treated stamps

Archive for Small Press & Communication, Antwerpen, 1982