Der Bücherwächter

Das kleine Büchlein mit metallbeschlagenem Pappeinband und einer kleinen Tonscherbe verziert, enthält aquarellierte Seiten aus Seidenpapier, abwechselnd mit farbigen Holzschnitten von Ulrich Tarlatt und Ausschnitten des Gedichtes ›Bücherwächter‹ von Jorge Luis Borges. In seinen Grafiken verwendet Tarlatt die Linear-B-Schrift, eine frühe indogermanische Schriftart. Borges Gedicht erzählt vom Bücherwächter Hsiang, der die Bücher der Welt und somit die in ihnen gespeicherten Erinnerungen und Geschichten verwahrt und bewacht. Erneut setzt sich ein Künstlerbuch der ›edition augenweide‹ mit der mythischen Kraft der Bücher auseinander, die das Wissen einer Kultur selbst nach ihrem Untergang retten können. Durch die Verwendung von gefundenen und gesammelten, verschiedenen Papieren und Pappen und Variationen in den Drucken wird jedes Exemplar der Auflage zu einem Unikat und unterstreicht so die Einzigartigkeit jedes Buches.

Bibliografische Angaben

edition augenweide, Halle (Saale), Bernburg 1993
Auflage: 50 Exemplare, mit unikalem Charakter
Künstler*innen: Ulrich Tarlatt
Autor*innen: Jorge Luis Borges
Literatur: hortus animae, 2.14
Ausgestelltes Exemplar: Exemplar-Nr. 8/50, auf Blatt 9 von Ulrich Tarlatt signiert