Carl Friedrich von Rumohr (1785-1843)
Carl Friedrich von Rumohr
Nach eigener Aussage für einen Künstler zu wohlhabend, für einen Kunstförderer jedoch nicht reich genug geboren, widmete der Baron C. F. v. R. einen Großteil seines Lebens der Erforschung der Kunstgeschichte. Erste Impulse dazu erhielt er wahrscheinlich von J. D. Fiorillo, bei dem er während seines Studiums der Sprachen und Geschichte in Göttingen Zeichenunterricht nahm. Einer ersten Italienreise 1804/05 folgten vier Aufenthalte in Italien (1816-21; 1828/29, 1837; 1841), wo er intensive Kontakte zu Künstlern und Gelehrten pflegte (u. a. zu den Brüdern Humboldt, zu Reinhardt, Koch, Overbeck, Niebuhr). Sein herausragender Ruf als Kunstkenner brachte ihm eine beratende Funktion beim Aufbau des Berliner Museums ein, nachdem er zuvor schon Kunsteinkäufe für Preußen getätigt hatte.
Biographische Links
The Dictionary of Art Historians
Wikipedia
C. F. von Ruhmohr ist in der Geschichte der Kunstgeschichte eine Übergangsfigur. Einerseits entspricht Rumohr dem Typus des finanziell unabhängigen Privatgelehrten, Liebhabers, Kenners und Sammlers, der außerhalb der Institutionen extensive kunstgeschichtliche Forschung betreibt. Andererseits schuf er mit seiner gegen den ästhetischen Idealismus Winckelmanns gerichteten Methode, die Kunstkennerschaft mit kritischem Quellenstudium verbindet, die notwendigen Vorraussetzungen für die Institutionalisierung des Faches als Wissenschaft an den Museen und Universitäten.
Zusammen mit G. F. Waagen, C. Schnaase, H. G. Hotho und F. Kugler wird Rumohr der ‚Berliner Schule’ zugerechnet, die durch eine Orientierung an der „Kritischen Historik“ der Geschichtswissenschaften eine quellen- und stilkritische sowie eine universalhistorische Ausrichtung in das Fach einbrachte. Für Rumohr persönlich ist in diesem Zusammenhang der Austausch mit dem Althistoriker B. G. Niebuhr entscheidend. Die bedeutenden Italienischen Forschungen von 1827-1831 zählen neben Waagens 1822 veröffentlichter Eyckstudie zu den programmatischen „Gründungsschriften“ der ‚Berliner Schule’. Eine ganze Generation von Kunsthistorikern, darunter F. Kugler, H. Grimm, R. Vischer, J. Schlosser beruft sich auf Rumohr als „Ahnherren“. (S.E.)
Carl Friedrich von Rumohr - digital
Rumohr, Carl Friedrich von
Über die antike Gruppe Castor und Pollux oder von dem Begriffe der Idealität in Kunstwerken
Hamburg, 1812
Rumohr, Carl Friedrich von
Italienische Forschungen
Berlin (u.a.), 1827-1831
Weiterführende Literatur scroll to top
- Literatur von und über C. F. von Rumohr im Katalog FID Kunstgeschichte Heidelberg
- Literatur von und über C. F. von Rumohr im Fachverbund Florenz - München - Paris - Rom
- Literatur von C. F. von Rumohr in der Deutschen Nationalbibliothek
- Digitalisierte Literatur von und über C. F. von Rumohr in Google Buchsuche