Wilhelm Lübke (1826-1893)
Wilhelm Lübke
L. war der Sohn eines Volksschullehrers und wuchs mit sechs jüngeren Geschwistern in Dortmund auf. Ab 1845 studierte er zunächst in Bonn, dann in Berlin Philologie. 1848 bestand er die „Fakulta docendi“ und wurde Lehramtskandidat in Berlin. Schon nach dem Probejahr wandte er sich ganz der Kunstgeschichte zu und betätigte sich als Kunstschriftsteller. Ab 1857 lehrte er Architekturgeschichte an der Berliner Bauakademie. Im gleichen Jahr heiratete er seine erste Frau Mathilde. Zusammen mit C. Schnaase und C. v. Lützow bereiste er 1858/59 Italien. Es folgten Reisen nach Belgien und Frankreich. 1861 wurde er als Nachfolger J. Burckhardts Professor in Zürich; es folgten Professuren in Stuttgart (1866) und Karlsruhe (1885). L. wurde Generaldirektor der Karlsruher Kunstsammlungen und war Mitglied zahlreicher Gelehrten Gesellschaften und Vereinigungen. In seinem letzten Lebensjahr heiratete er seine zweite Frau Helene.
Biographische Links
The Dictionary of Art Historians
Wikipedia
Lübkes Interesse für Kunstgeschichte wurde in Bonn von G. Kinkel gefördert; in Berlin studierte er bei G. F. Waagen und H. G. Hotho. Durch J. Burckhardt lernte er F. Kugler und C. Schnaase kennen, deren Werke ihn methodisch beeinflußten. Ab 1850 publizierte er Kunstkritiken in F. Eggers Deutsches Kunstblatt; diesen folgte 1853 die Geschichte der mittelalterlichen Kunst in Westphalen, die sich an F. Kuglers Pommersche Kunstgeschichte orientierte. Lübkes Arbeitsgebiete reichten von mykenischen Vasenmalereien bis zur zeitgenössischen Kunst und Architektur in Italien, Deutschland und Frankreich, außerdem befaßte er sich mit Literatur und Musikkritik. Zu seinen Verdiensten zählt, daß er die damals noch junge Disziplin der Kunstgeschichte einem breiteren Publikum zugänglich machte und dem Fach eine größere Anerkennung verschaffte. Lübke schrieb sowohl für wissenschaftliche, als auch populäre Journale. Sein Bestreben, für ein breites Publikum verständlich zu schreiben, führten in seinen Publikationen zu einer stark vereinfachten Darstellung der behandelten Thematik, welche damals wie heute sehr kritisch betrachtet wurden. Bemerkenswert war sein Einsatz für die Zulassung von Frauen als Hospitanten zu seinen Vorlesungen, welcher 1882 zum Erfolg führte. Zu seinen zahlreichen Publikationen zählten Werke wie die Geschichte der Architektur (1855), die erste wissenschaftliche Veröffentlichung mit Textillustrationen in Deutschland, und dem Grundriß der Kunstgeschichte (1860). (B.M.)
Wilhelm Lübke - digital
Lübke, Wilhelm
Grundriss der Kunstgeschichte
Stuttgart, 1864
Guhl, Ernst; Lübke, Wilhelm
Denkmäler der Kunst
Stuttgart, 1851-1856
Wilhelm Lübke - Aufsätze
Die Wandgemälde in der Schlosskapelle zu Obergrombach
In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Neue Folge Bd. VI (der ganzen Reihe 45. Bd.), 1891, S. 82-97 u. Tafel I-II
Weiterführende Literatur scroll to top
- Literatur von und über Wilhelm Lübke im Katalog FID Kunstgeschichte Heidelberg
- Literatur von und über Wilhelm Lübke im Fachverbund Florenz - München - Paris - Rom
- Literatur von Wilhelm Lübke in der Deutschen Nationalbibliothek
- Digitalisierte Literatur von und über Wilhlem Lübke in Google Buchsuche