Dissertation Antonie Rita Wiedemann

Antonie Rita WIEDEMANN
Wilhelm Suida und seine Bedeutung für Entdeckung der Genueser Kunst.
Kritische Edition der Handschrift (Arbeitstitel)
Università degli Studi di Genova
Scuola di Dottorato in Arti, Spettacolo e Tecnologie Multimediali

Das vorliegende Promotionsprojekt hat zum Ziel, die Rolle des österreichischen Kunsthistorikers und Wickhoff-Schülers Wilhelm Suida (1877-1959) für die Erschließung der Genueser Kunst zu untersuchen. Seine 1906 in der Reihe Berühmte Kunststätten des Seemann Verlages erschienene Monographie Genua stellte eine entscheidende Neuerung für die Erforschung der bis dahin nur aus der lokalen (vor allem barocken) Kunstliteratur und aus Reiseberichten bekannten Scuola Genovese dar. Aufgrund dieses Werkes und seiner zahlreichen weiteren Publikationen zur italienischen Kunst zwischen 14. und 17. Jahrhundert erwarb sich der vielseitige Kunsthistoriker im Ausland höchste Anerkennung, während er im deutschen Sprachraum kaum Beachtung fand und zum Teil, besonders wegen seiner Expertisen für den Kunsthandel, harsche Kritik erfuhr.
In diesem Zusammenhang soll vor allem die Analyse seiner wissenschaftlichen Arbeitsweise, die sich zwischen Quellenkritik, Kennerschaft und metodo morelliano bewegt, im Blickfeld stehen. Darüber hinaus soll erforscht werden, wie die Genueser Kunst ausgehend von Suidas Untersuchung immer mehr zum Objekt kunsthistorischen Interesses wurde, das sich, angestoßen durch die Tätigkeit dieses eklektischen Kunsthistorikers für die Kress Foundation nach seiner Emigration 1938, auch in den Vereinigten Staaten zunehmend verbreitete.
Im Rahmen dieses Projekts wird eine unvollständige und teils fehlerhafte handschriftliche Übersetzung Onofrio Soardis von Suidas Genua kritisch editiert und mit einem Kommentar versehen. In einem weiteren Schritt soll eine digitale, mit thematischen und textkritischen Indices versehene Edition erstellt werden.

Kontakt
: Antonie.Wiedemann AT unige.it