Graphische Sammlung der Museen der Stadt Nürnberg
Die seit 1971 bestehende Graphische Sammlung besitzt über 100.000 Objekte, vorwiegend Zeichnungen und Druckgraphiken. Sie ist damit die umfangreichste Sammlung von Bildquellen zur Nürnberger Stadtgeschichte und ergänzt – geordnet nach stadttopographischen und kulturhistorischen Schlagwörtern – das im Stadtarchiv Nürnberg verwahrte Schriftgut. Vor der Gründung der eigenständigen Sammlung sind seit dem 19. Jahrhundert immer wieder graphische Kunstwerke aus städtischem Besitz zur Aufbewahrung an das Germanische Nationalmuseum abgegeben worden und befinden sich als Dauerleihgaben z. T. bis heute dort.
Das Gebäude der Graphischen Sammlung in der Äußeren Sulzbacher Straße 60 wurde 1922 von Hans Müller als Verwaltungsgebäude des Eisenwalzwerks Julius Tafel (heute Museum Industriekultur) errichtet. Seit 1991 werden die Graphische Sammlung und das Albrecht-Dürer-Haus unter gemeinsamer Leitung geführt. Die Sammlung ist als wissenschaftliche Präsenzsammlung mit einem Benutzerraum und zwei reichhaltigen Fachbibliotheken angelegt.
Zu den Sammlungsgebieten zählen topographische Blätter, Kulturgeschichte, Künstlergraphik und Portraits. Damit besitzt die Sammlung das graphische Werk in Nürnberg tätiger Künstler seit dem 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart in großer Breite.
Die nach Schlagwörtern geordnete topographische Sammlung enthält umfangreiches Bildmaterial zur ehemaligen Reichsstadt Nürnberg und ihrem Landgebiet. Sie illustriert die Entwicklung des Stadtbildes seit dem späten 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Wie die Blätter zu kulturgeschichtlichen Themen sind sie nach Stichworten geordnet.
Die Sammlung von Portraitgraphik vornehmlich von Nürnberger Persönlichkeiten aus reichsstädtischer Zeit ist durch eine doppelte Karteiführung – nach Künstlernamen und nach den Namen der dargestellten Personen – übersichtlich erschlossen.
In die Bestände integriert ist ferner eine bedeutende Spezialsammlung zum Nachleben Albrecht Dürers, die Eigentum der Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung e.V. ist. Sie umfasst zudem eine der besten Dürer-Spezialbibliotheken überhaupt mit derzeit über 8.000 Bänden.
Die Bestände der Graphischen Sammlung und der Dürerhaus-Stiftung werden derzeit digital erfasst und anschließend online verfügbar sein.
Im 3. Obergeschoss des Dürer-Hauses (Albrecht-Dürer-Str. 39) wurde 2010 das "Graphische Kabinett" als Raum für Wechselausstellungen mit den Beständen der Sammlung geschaffen. Hier ist es zum einen gelungen, die historische Architektur wieder deutlich sichtbar zu machen und zum anderen eine moderne, aber zurückhaltende Ausstellungsarchitektur auf hohem technischem Niveau einzubauen.