Work Authority Records (GND)

In der UB Heidelberg werden seit 2014 im Rahmen der FID-Förderung Werktitelnormdaten zu Werken der Graphik (auch für Zeichnungen) in der Gemeinsamen Normdatei (GND) der Deutschen Nationalbibliothek erstellt.

Ziel ist, durch die Verankerung des Normdatensatzes in den Erschließungsdaten Graphischer Sammlungen eine Zusammenführung  der Exemplare druckgraphischer Werke z.B. im Graphikportal zu ermöglichen. Darüber hinaus enthalten die Normdatensätze Verweise auf verwandte Kunstwerke und auf verschiedene Werkverzeichnisse. Dies hat den Vorteil, dass ein druckgraphisches Blatt auch dann in Suchergebnissen angezeigt wird, wenn der Nutzer bei der Recherche mit einem anderen Werkverzeichnis arbeitet als die Sammlung.

Zu einen werden die Normsätze systematisch ausgehend von im Fach anerkannten Referenzwerken für Graphik oder Werkverzeichnissen mit wissenschaftlich gesicherten Inhalten angelegt. Ausgangspunkt sind dabei die in Adam von Bartsch, Le peintre graveur, Wien, 1802-1821 aufgeführten graphischen Werke.

Seit August 2017 erstellt auch die Staatsbibliothek Bamberg im Rahmen des DFG-geförderten Projekts „Die Graphiksammlung Joseph Hellers (1798-1849) – Visualisierung und Vernetzung einer Sammlungsstruktur“ Werkdatensätze anhand ihrer Bestände.

Erstellt werden Normsätze für

  • Werktitel der Werkfolge
  • Werktitel
  • Werktitel für Kopien (auch anonyme Kopien)

Für die verschiedenen Zustände der Blätter werden keine Normsätze angelegt.

Die Titelfestlegung erfolgt anhand der folgenden Nachschlagewerke

  • Brockhaus Wissen
  • Meyer
  • AKL
  • Thieme-Becker
  • Bartsch: Le peintre graveur (1802-1821)
  • The illustrated Bartsch
  • Hollstein, Friedrich W. H.: German engravings, etchings and woodcuts 1400 – 1700, Rotterdam Bd. 1 (1954) ff. und weitere Verzeichnisse von Hollstein
  • Künstlerspezifische Werkverzeichnisse (Beispiel: Rainer Schoch / Matthias Mende / Anna Scherbaum): Albrecht Dürer das druckgraphische Werk, München u.a.: Prestel, 2001-2004

Disambiguierung / Eindeutigkeit wird hergestellt durch die Werkverzeichnisnummer, die in einem Unterfeld erfasst wird.

Zum anderen wird aktuell an der Ausdehnung der Normdatenerstellung auf andere Kunstgattungen gearbeitet und dabei die daraus entstehenden Anforderungen an die Erfassungstiefe der Normdatensätze berücksichtigt. Vorgesehen ist zudem, mit verschiedenen Partnern Strategien für eine kooperative, institutionenübergreifende und vor allem auch teilautomatisierte Verfahren einsetzende Produktion zu entwickeln. Auf der Grundlage der Ontologie FRBRoo(Functional Requirements for Bibliographic Records, object oriented) soll zudem ein Modell für gültige Relationen zwischen Objekten entwickelt und in den Werktitelnormdaten verankert werden. Prototypisch soll dies umgesetzt werden für das ca. 3.000 Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphiken umfassende Gesamtwerk Albrecht Dürers (inkl. archivalische Dokumente und Rezeption).

Beispiel-Normsätze