Valentina Locatelli

Valentina Locatelli
Giovanni Morelli und die Werke italienischer Meister in der Dresdner Gemäldegalerie: Einflüsse der deutschen Romantik
Dissertation 2011 publiziert; auf italienisch)
Università di Bergamo (Germanistik/Kunstgeschichte)

Zwanzig Jahre nach dem von der Stadt Bergamo organisierten "Giovanni Morelli"-Symposium und dreizehn nach der Veröffentlichung der Kongressakten ist die bibliographische Aktualisierung um die Figur Giovanni Morellis (Pseudonym: Ivan Lermolieff) noch immer offen. Trotz der italienischen Edition von "Della pittura italiana. Studi storico-critici. Le Gallerie Borghese e Doria Pamphili in Roma", (Jaynie Anderson, Mailand 1991), zählen die Forschungen über Morelli zu einem für das Studium der connoisseurship im XIX. Jahrhundert nie endenden Kapitel.
Die einzige italienische Übersetzung von Lermolieffs Buch über die deutschen Museen, "Kunstkritische Studien über Italienische Malerei. Die Galerien zu München, Dresden und Berlin", geht auf das Jahr 1886 zurück – erschienen somit einige Jahre vor der endgültigen Publikation auf Deutsch (1891). Grundlage dieser Arbeit ist daher die Herstellung einer kritischen und aktualisierten italienischen Edition des Werkes. Angesichts des zentralen Standorts Dresden für die Entwicklung der romantischen Kunstauffassung beschränke ich mich auf die Abhandlung zur Dresdner Gemäldegalerie. Die kritische Textausgabe des Bandes wird mit einer Reihe von Anmerkungen versehen, die dem Leser bei Zuschreibungsgeschichte und Lokalisierung der erwähnten Gemälde zu Hilfe kommen soll.
Ziel der Studie ist es, die morellische Lehre und Arbeitsweise nachzuvollziehen und diese in einen breiteren, nicht nur kunsthistorischen, sondern – im Rückblick auf die Einflüsse der deutschen Romantik – auch kulturellen und literarischen Zusammenhang zu stellen. Das einleitende Kapitel dieser Arbeit setzt deshalb die Figur Morellis mit den ästhetischen Theorien der deutschen Frühromantik in Verbindung. Die Gründe dafür liegen zum einen in den wiederkehrenden "romantischen" Stilelementen in der morellischen Schreibweise (wie z.B. Fragment, Ironie, Dialog) und zum zweiten in den persönlichen Beziehungen Morellis zu berühmten Hauptvertretern dieser künstlerischen und literarischen Bewegung in Deutschland (z.B. Bettina von Arnim, Friedrich W. J. Schelling, Bonaventura Genelli usw.).

ISBN 978-88-456-1202-2

Kontakt: Valentina.Locatelli AT gmail.com