Lektion VIII: Italien von 1492 bis 1550: das politische Panorama

In dieser Lektion werden die historischen Leitlinien skizziert, die das vielfältige künstlerische Geschehen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Italien begleiten. Die im Zeitraffer resümierte Chronik macht deutlich, dass Italien von widerstreitenden Machtkonstellationen und Interessen geprägt und von heftigen Konflikten erschüttert wurde, bei denen ausländische Mächte, vor allem die Gegenspieler Frankreich und Habsburg, Hauptakteure waren. Der Konflikt zwischen dem Papsttum und den von der Reformation erfassten Territorien hatte europäische Dimensionen. In augenscheinlichem Gegensatz zu den politischen Zuständen steht die Kunstblüte dieser Jahrzehnte, die jedoch eng mit den politischen Protagonisten verknüpft ist. Vor allem die durch Rom geprägte Kunst stand im Dienst politischer Interessen, zielte aber auch auf die Kanonisierung der von ihr gesetzten Normen. Neben die drei großen Magnete Rom, Florenz und Venedig, die politisch und künstlerisch dominieren, treten kleinere Residenzen wie Ferrara, Mantua und Parma, die sich zu künstlerischen Zentren mit eigenem Profil entwickeln.

zu 1. Der Kirchenstaat und die Kunst