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Editorial

Liebe LeserInnen,

mit diesem Editorial möchten wir Ihnen den neuen Schwerpunkt zur Kunstgeschichte im Kontext des Globalen und Postkolonialen vorstellen, der von Prof. Susanne Leeb als Mitherausgeberin und Dr. Kerstin Schankweiler als Fachredakteurin betreut wird. Sind Kunstgeschichten des Globalen nicht nur für die Gegenwart, sondern für jede historische Epoche erzählbar, ist dieses Forschungsfeld in jüngerer Zeit durch Postcolonial Studies, Prozesse der Globalisierung sowie durch die Bewegungen der Migration deutlich vorangetrieben worden. Ob man dabei von Transkulturalität, Postkolonialität, entangled histories oder Global Art History spricht, ist umstritten und zeigt eine jeweils andere Forschungs-, aber auch politische Ausrichtung an. Letzteres gilt zum Beispiel für die Fragen von Verstricktheit europäischer Kunstgeschichten sei es in epistemologische, sei es in materielle Ungleichheitsbedingungen. Mit Rezensionen zu entsprechenden Veröffentlichungen soll hier nun ein Überblick entstehen, welche neuen Narrative sich durch diese Forschungsperspektive ergeben, wie die Institutionen der Kunstgeschichte von Museen bis zur Kunstgeschichtsschreibung selbst in ihren Kategorien, Begriffen und Methoden herausgefordert werden, welche Gegenstandsbereiche in den Blick kommen, ohne dass die Kunstgeschichte wie noch um 1900 zur Universalwissenschaft für die Kunst „aller Völker und Zeiten“ wird.

Wir hoffen mit der Einrichtung eines solchen Schwerpunktes dieser noch relativ jungen Orientierung des Faches zu größerer Sichtbarkeit zu verhelfen und gleichzeitig zu einer Diskussion über das Schreiben von Kunstgeschichte(n) im Kontext des Globalen, Postkolonialen und der entangled histories beizutragen.

Ulrich Fürst Hubertus Kohle Susanne Leeb Florian Leitner Olaf Peters Sigrid Ruby Ute Verstegen