Rezension

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

gelegentlich macht sich Heiterkeit breit in unseren Redaktionsstuben, wenn wir beobachten, wie sich mit der Etablierung von technologischen Standards die Problem-Szenarien verändern. In den ersten Jahren von KUNSTFORM wurde immer wieder das Bedenken an uns herangetragen, dass die Texte über die Jahre hinweg nicht stabil und beständig verfügbar sein könnten. Nun, da KUNSTFORM und sein Fundus an Rezensionen in sein zweites Jahrzehnt gehen, wird die Online-Community von der gegenteiligen Sorge geplagt: das „Internet vergisst nicht“, was da einmal steht, ist kaum mehr aus der Welt zu schaffen! Die Geschäftswelt denkt hier vor allem an ökonomisch-rechtliche Schwierigkeiten (haltlose Produktversprechen etwa), Journalisten und Mandatsträger an ihr Geschwätz von gestern, und dem gemeinen Volke werden die Gefahren mit dem Hinweis auf peinliche Fehltritte in den ‚social networks‘ nahegebracht. An technischen Lösungen für eine planmäßige Demenz bei bestimmten Inhalten wird intensiv gearbeitet.

Als Organ der wissenschaftlichen Auseinandersetzung fühlen wir uns von diesem Diskurs weniger betroffen und vermehren auch in diesem Januar die Welt der Datenströme um ein gutes Dutzend von Rezensionen, die im Netz unvergessen stehen können und sollen: Unter anderem geht es um die Skulpturen des 13. Jahrhunderts im Magdeburger Dom, um die Kapelle des Monte di Pietà in Rom, um Moritz von Schwinds Sängerkriegsfresko auf der Wartburg, und mit der Netzkunst - ‚The Internet Imaginaire‘ - tritt das Medium von KUNSTFORM in einer aktuellen Debatte selbst noch einmal in den Blick.

Ertragreiche Lektüre wünschen

Ulrich Fürst, Hubertus Kohle, Stefanie Lieb und Olaf Peters


zur Ausgabe KUNSTFORM 12 (2011), Nr. 1

Empfohlene Zitierweise:

David Ganz: Rezension von: Ulrich Pfisterer: Lysippus und seine Freunde. Liebesgaben und Gedächtnis im Rom der Renaissance oder: Das erste Jahrhundert der Medaille, Berlin: Akademie Verlag 2008
in: KUNSTFORM 12 (2011), Nr. 1,

Rezension von:

David Ganz
Kunsthistorisches Institut, Universität Zürich

Redaktionelle Betreuung:

Hubertus Kohle